Magvinum hatte am Wochenende Öffnungszeiten – ein paar Weine sind „leider“ übrig geblieben – und da komme ich ins Spiel – Chefin sucht aus und ich muss mich mal wieder opfern. Puh – harter Job.

Und was ist übrig geblieben? Na, dieser wunderbare Tempranillo aus dem Rioja. Eine Reserve aus dem Jahrgang 2010 vom Bodegas Amaren. 15 Vol.% – gerne, her damit. Der Mai ist, naja, kühl. Da passt ausnahmsweise ein kräftiger Rotwein 😉

Tempranillo – weltweite Rebfläche von 230.000 ha – ist die Leitrebsorte Spaniens und bedeutet eigentlich „kleine Frühe“ – die Trauben sind etwas kleiner und früher reif als der Garnacha. Dieser Wein besteht aus 100% Tempranillo – auf der Flasche sieht man eine große 60 – das weist auf das Alter der Reben hin – diese sind mindestens 60 Jahre alt.
Die kleinen Eichenholzfässer, die im Rioja verwendet werden, bestehen traditionell aus amerikanischer Eiche. Der Wein lagerte für 18 Monate in neuen Holzfässern.

Im Glas bilden sich schon nach wenigen Sekunden kräftige Kirchenfenster. Die dunkle, fast schon opake Farbe, deutet daraufhin, dass es sich um ein wahres Muskelpaket handelt. In der Nase: dunkle Früchte, Herzkirsche, Lakritze, etwas Kokos, schwarze Olive, Leder, etwas Würze – nach einer Weile geht die Kokos etwas zurück und die Tertiäraromen schlagen durch. Genau mein Ding! Am Gaumen: kräftiger Tempranillo, die satten Tannine brauchen Luft, dann kommt die Frucht, die Herzkirsche bringt Frucht und Säure, der Alkohol macht sich nur im Rachen bemerkbar und wirkt wärmend. Der Wein bleibt schier ewig am Gaumen haften.

Er entwickelt sich wunderbar und hat großes Potential.

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