Jahrgang 2023 – wie war es, wie werden die Weine?

Die ersten 2023er Weine, vor allem die Smaragde aus der Wachau, treffen ab jetzt nach und nach bei uns ein. Wir wurden jetzt schon sehr oft gefragt, was wir von dem Jahrgang halten, ob es ein guter Jahrgang wird und  wo die Reise durch Flaschenreife hingehen wird.

Wir haben bis jetzt vor allem Weißweine aus dem Kamptal verkostet und die ersten Eindrücke sind äußerst positiv. 

Beim Grünen Veltliner wirken die Gebiets- und Ortsweine dieses Mal stärker traubig, haben markante Kernobst-Aromen und weniger pfeffrig würzige Noten. Sowohl bei Riesling als auch bei den Burgundern haben wir bis jetzt sehr ausgewogene, fruchtbetonte Vertreter verkostet, die allesamt genügend Säure für die Frische haben.

In der Steiermark ist der 2023er Jahrgang aufgrund von Verrieselung und Peronospora (=falscher Mehltau) der mengenmäßig kleinste seit 2016. Von der Qualität her kann man aber sehr ausdrucksstarke, dichte Weine mit moderatem Alkoholwert und intensivem Fruchtspiel erwarten.

Die Witterung im Jahrg 2023 war eine Berg- und Talfahrt. Trockener Winter, sehr feuchte Monate April und Mai, später Austrieb, trockener und sehr heißer Juni und Juli, der ersehnte Regen im August, durch den Trockenschäden verhindert wurden und dann der goldene Herbst mit traumhaftem Lesewetter bis Ende Oktober. Mitte September gab es punktuelle schwere Hagelgewitter, die Schäden konnten jedoch durch schnelles Handeln gering gehalten werden.

Alles in allem erwartet uns meines Erachtens ein sehr ausdrucksstarker, fruchtbetonter, spannungsgeladener Jahrgang, der auch in vielen Jahren noch große Freude bereiten kann.

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